Was ist das Leaky Gut Syndrome?

Übersetzt bedeutet dies nichts anderes als “durchlässiger Darm”. Bei dieser Erkrankung ist die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gestört, somit wird die Darmmembran durchlässig und Bakterien, Viren und andere schädliche Stoffe gelangen direkt ins Blut.

Auslöser hierbei ist wie bei vielen anderen weit verbreiteten Krankheiten eine schlechte Ernährung, Stress und eine häufige Einnahme von Antibiotika.

Die Krankheit ist, sobald sie erkannt wurde allerdings gut heilbar. Auch eine Prävention durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ist simpel. 

Was genau passiert im Darm?

Um zu verstehen, was bei der Erkrankung im Darm vor sich geht, erklären wir erstmal den groben Aufbau unseres Darmes. 

Der Dünndarm

Nachdem die Nahrung im Magen zerkleinert wurde, wird diese im Dünndarm in ihre vielen Einzelteile zerlegt um vom Körper aufgenommen zu werden. Der Dünndarm ist in drei Teile unterteilt.

Der Zwölffingerdarm

Der erste Teil ist der sogenannte Zwölffingerdarm, welcher seinen Namen dadurch bekam, dass er in etwa solang ist wie zwölf Finger nebeneinander (ca. 25cm). Der Zwölffingerdarm ist mit der Bauchspeicheldrüse verbunden, hier zersetzen die Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und der Duodenaldrüse die Nahrung.

Der Leerdarm

Dieser Abschnitt ist ca. 2,5m lang und liegt geschwungen im Bauchraum. Die Wand des Leerdarmes besteht aus einer doppelten Muskelschicht, welche innen von einer Schleimhaut bedeckt ist. Diese Schleimhaut sorgt dafür, dass die zerlegten Bausteine der Nahrung ins Blut aufgenommen werden können und ist somit unverzichtbar.

Der Krummdarm

Der letzte Abschnitt des Dünndarms ist mit einer Länge von etwa 3 Metern der längste Teil. Auch dieser liegt geschwungen im Bauchraum, besitzt aber weniger Falten und somit weniger Oberfläche. Dies erleichtert den Durchfluss unseres Speisebreis. Der Krummdarm besitzt allerdings Follikel, welche Heime aufspüren und abwehren können. 

Aufgaben des Dünndarms

Die Aufgaben sind somit, die Aufnahme der Nährstoffe durch die Zerkleinerung der Nahrung. Dies beginnt schon im Mund, wird dann in den Magen transportiert und teilweise durch die Magensäure zersetzt. Da der pH-Wert von der Nahrung mit der Magensäure seht hoch ist, wird im Zwölffingerdarm noch Bikarbonat ausgeschüttet. Dies normalisiert den pH-Wert. Auch Gallensäure wird hier noch dem Speisebrei hinzugefügt, dies ist unverzichtbar zur Verarbeitung von Fettsäuren. 

Im Leerdarm wird dann der Hauptteil der Nährstoffe herausgezogen. Dort entstehen dann die Bausteine wie Einfachzucker, Aminosäuren und Fettsäuren sowie Vitamine und Mikronährstoffe. Diese werden dort vom Blut aufgenommen. 

Durch die doppelte Muskelschicht des Leerdarmes wird der Speisebrei dauerhaft umgewälzt. Somit können alle Nährstoffe durch die Wellenbewegung des Darmes aus der Nahrung aufgenommen werden. Der Speisebrei wird durch die Bewegungen auch in Richtung Dickdarm transportiert. 

Im Leerdarm werden dann die restlichen Nährstoffe aus der Nahrung gezogen. Vor allem Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente werden hier resorbiert, auch die Gallensäure wird hier wieder entzogen, um im Dickdarm keinen Schaden zu verursachen.

Der Dickdarm

Auch der Dickdarm ist in drei Teile unterteilt. Allerdings ist dieser nicht annähernd so lang wie sein Vorgänger.

Blinddarm mit Wurmfortsatz

Dieser ist ca. 9cm lang und stellt die Verbindung von Dick- und Dünndarm her. Dieser Teil spielt für die Verdauung keine große Rolle, ist allerdings für die Immunabwehr sehr wichtig. 

Grimmdarm / Kolon

Dieser Teil ist ca. 1,5m lang. Zu den Funktionen kommen wir gleich im allgemeinen Dickdarm.

Mastdarm

Der letzte Teil des Dickdarms ist ca. 15cm lang und nur für die Lagerung des Stuhls verantwortlich. Dieser hat also keine Verdauungsfunktion mehr.

Darmgesundheit

Die Funktionen des Dickdarms

Da der Speisebrei den Dünndarm sehr nährstoffarm verlässt, sind im Dickdarm andere Aufgaben wichtiger. Eine der wichtigsten Aufgaben vom Dickdarm ist es, dem Speisebrei das Wasser zu entziehen, da wir sonst Durchfall bekommen würden. Dies findet vor allem im Grimmdarm statt. 

Neben dem Entzug und der damit folgenden Eindickung des Stuhls wird hier noch ein Schleim produziert, welcher den Stuhl gleitfähiger macht, was auf dem Klo angenehme Folgen hat 😉

Allerdings hat der Dickdarm auch noch ganz andere wichtige Aufgaben, denn die Darmflora, welche aus Milliarden Bakterien besteht zersetzten hier den Nahrungsbrei vollständig. Sie ernähren sich von den unverdaulichen Bestandteilen der Nahrung und produzieren daraus Vitamin wie B und K.  

Da Bakterien einen schlechten Ruf haben, muss ich hier kurz aufklären. Die Bakterien im Dickdarm sind essentiell für unsere Gesundheit, neben der Produktion von Vitaminen erkenn und bekämpfen unsere guten Bakterien nämlich auch die schädlichen Bakterien. 

Gut zu wissen ist allerdings auch, dass durch die Zersetzung des Nahrungsbreis durch unsere lieben Bakterien Gase entstehen. Somit sind die Bakterien für Gase verantwortlich. 

Auch im Dickdarm finden Wellenbewegungen statt, um den Stuhl abzutransportieren. 

Nachdem wir den Darm nun grob erklärt haben können wir auf das Leaky Gut Syndrom eingehen.

Das Leaky Gut Syndrom

Was das ist habe ich ja bereits oben genannt. Hier gehe ich nun genauer darauf ein. Die Schutzschicht des Darmes ist hier nicht richtig in Takt. Genauer gesagt die Schutzschicht des Dünndarms. Wenn die Darmschleimhaut des Dünndarmes intakt ist, gelangen lediglich die Nährstoffe und Wasser durch die Schutzschicht und somit ins Blut. 

Beim Leaky Gut Syndrom weist diese Schleimhaut nun Lücken auf, durch welche auch bösartige Stoffe ins Blut gelangen. Diese Stoffe werden normalerweise durch den Dünndarm in den Dickdarm geschleust und dort von den Bakterien zersetzt oder direkt durch den Stuhl ausgeschieden. 

Um nun die Eindringlinge zu vernichten, reagiert das Immunsystem und Entzündungsstoffe werden ausgeschüttet, sowie Antikörper gebildet.

Symptome

Das permanente Eindringen von Schädlingen in den Organismus bringt das Immunsystem an seine Grenzen.

Auch die Entgiftung der Leber läuft auf Hochtouren. Somit fühlt sich der betroffene schlapp und niedergeschlagen.

Dazu kommen Blähungen und Durchfall sowie eine sinkende Leistungsfähigkeit. All das sind ein paar der möglichen Symptome des Leaky Gut Syndroms.

Frau hält Hände auf den Bauch

Ursachen

Häufig zeigen sich, dass Menschen, welche an dem Leaky Gut Syndrom erkrankt sind, viel Zucker und isolierte Kohlenhydrate kombiniert mit wenig Ballaststoffen und Gemüse zu sich nehmen. Dazu kommen häufig noch Alkohol und die falschen Fette, was schlussendlich summiert eine echt schlechte Ernährung darstellt.

Wenn dazu noch eine Empfindlichkeiten gegen Gluten und oder Casein vorliegt, wird die Entstehung des Leaky Gut beschleunigt.

Auch Medikamente können verantwortlich sein, diese greifen die Darmschleimhaut an und irritieren die Darmflora. Antibiotika, welche darauf aus sind Bakterien zu eliminieren sind gefährlich, da sie häufig neben den schädlichen Bakterien auch die guten Bakterien der Darmflora angreifen. Somit wird ein wichtiger Schutzfaktor der Darmschleimhaut beeinträchtigt.

Stress ist eine weitere Ursache, nicht nur für Leaky Gut sondern für viele weitere Krankheiten. Hier kann Stress dazu führen, dass Funktionen des Darmes gestört werden.

Diagnose

Das Syndrom kann über einen Urintest diagnostiziert werden. In diesem Test werden die zwei Zucker Lactulose und Mannitol im Urin geprüft. Diese sind bei einer gesunden Darmschleimhaut kaum im Urin vorhanden. Besteht jedoch ein Leaky Gut Syndrom können diese durch die undichten Stellen direkt ins Blut und anschließend in den Urin gelangen.

Die Möglichkeit das Syndrom durch einen Bluttest zu diagnostizieren ist auch vorhanden.

Behandlung und Prävention

Eine medikamentöse Behandlung des Leaky Gut Syndroms gibt es nicht. Hier ist Disziplin und die Umstellung auf eine gesunde Ernährung bzw. Lebensweise gefragt. Der erste Schritt nach der Diagnose ist es natürlich die auslösenden Stoffe wie Stress, Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden.

Fazit

Wie bei den meisten Volkskrankheiten z. B.  Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauferkrankungen ist auch dieses Syndrom präventiv durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung vermeidbar.

Was wir unserem Körper zuführen ist ganz entscheiden dafür, wie wir uns fühlen und oft auch an welchen Krankheiten wir erkranken.

Wer nicht jeden Tag etwas für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.

Dich interessiert wie man die Bioverfügbarkeit (selbst) erhöhen und verbessern kann? Dann lass uns ein Kommentar da und wir werden darauf eingehen 🙂

24 Mai, 2022

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen

Du willst das Workout für später speichern?

Starte jetzt mit deinem Workout! Download unser kostenloses Workout und nutze es wann immer du willst

Kampf der freien Radikale – wie kann das RiseUp OPC unterstützen?

Wie berechne ich die Kalorien für mein individuelles Ziel?

Alkohol in der Diät - ein kleines Gläschen oder No-Go