Was genau ist Milch eigentlich?

Milch wird von Säugetieren produziert, damit diese ihre Neugeborenen ernähren können. Sie enthält viele wichtige Vitamine, Nährstoffe, Mineralien und Antikörper welche dem Neugeborenen eine Grundlage bieten.

Da es für Mütter allerdings irgendwann anstrengend wird die Milch zu produzieren, wird dies früher oder später eingestellt und auf eine normale artgerechte Ernährung zurückgegriffen. 

Als unsere Vorfahren vor ca. 11 000 Jahren entdeckten, dass Tiere wie Rinder und Schafe auch Milch gaben, konnten Sie sich einen Selektionsvorteil ergattern. Über die letzten Jahrtausende veränderten sich dann die Gene derer, die viel Milch zur Verfügung hatten. Diese Veränderung steht im Zusammenhang mit dem Enzym Laktase. Dies wird dazu gebraucht, die Laktose, also den Milchzucker der Milch aufzuspalten.

Neugeborene produzieren noch viel von dem Enzym Laktase, dadurch können sie den Milchzucker Laktose auch gut verwerten. Je älter wir allerdings werden, desto weniger Laktase produzieren wir auch. Auf die Weltbevölkerung gerechnet produzieren knapp 65 % weltweit nach dem Säuglingsalter keine Laktase mehr und sind somit Laktose Intolerant. 

Durch die vorher angesprochene Genveränderung, welche der Milch zuzuschreiben ist, ist diese Laktoseintoleranz weltweit sehr ungleich verteilt. In Nordamerika sowie Nordeuropa ist die Laktoseintoleranz sehr gering, wohingegen ostasiatische Länder wie Japan mit knapp 90 % Laktoseintoleranz sehr anfällig sind. 

Weltweit sind knapp drei Viertel der Menschen laktoseintolerant. 

Die dunkle Seite der Milch

Milch hat über die Jahre viele Gerüchte mit sich gebracht. Neben Krebs, koronare Herzerkrankungen und brüchige Knochen ist noch vieles mehr dabei.

Zu diesen Thema gibt es sehr viele Studien, teilweise zeigen diese sogar entgegengesetzte Ergebnisse auf. Ein Zusammenhang zwischen Milch und einen erhöhten Brust-, Darmkrebs konnte durch Metaanalysen allerdings widerlegt werden.

In einer Studie wurde ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs entdeckt, dies stand im Zusammenhang mit einem Konsum 

verschiedene Milchprodukte

 

von mind. 1,25 Liter Milch täglich aber auch hier wurde das Ergebnis durch andere Studien widerlegt. Ein eindeutiges Ergebnis gibt es also nicht.  Die wahren negativen Auswirkungen von Milch sind Unwohlsein und Akne. Dies ist eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Fettarme Milch erhöht beispielsweise die Aknerate um ganze 24 %. Milchallergien treten auch häufig auf. 

Auch die Kalorien von Milch und Milchprodukten fallen noch ins Gewicht. Diese sollten nicht vergessen werden. 

Die gute Seite der Milch

In Regionen, welche wenig Nahrung zur Verfügung haben ist Milch ein wichtiges Lebensmittel und kann die Kindersterblichkeit deutlich verringern. Durch die wichtigen Vitamine und Nährstoffe hilft Milch ärmeren Ländern sehr viel. 

Der hohe Kalziumgehalt macht die Milch auch für Kinder in gesellschaftlich besser ausgestatteten Länder attraktiv. Wobei das Argument “Milch macht starke Knochen” nicht belegt werden kann. Einige Studien deuten sogar auf das Gegenteil hin, in Ländern, in welchen wenig Milch getrunken wird gibt es weniger Osteoporosefälle. Allerdings streiten sich auch hier

die Studien und eine eindeutige Aussage kann nicht getroffen werden. Allerdings hat Milch einen hohen Vitamin B12 Anteil, was dieses Nahrungsmittel für Vegetarier attraktiv macht. Natürlich ist es dennoch möglich auch ohne Milch auf die benötigten Mengen kommen. Es ist also kein muss Milch zu konsumieren. 

Die Milchproduktion

Wir blicken mal etwas hinter die Kulissen und gehen neben dem Produkt, also der Milch mal auf dessen Produktion und den ökologischen Fußabdruck ein. 

Die Milchindustrie allein ist für ca. 3 % der gesamten Treibhausgase verantwortlich. Das ist mehr als alle Flugzeuge gemeinsam verbrauchen. Und nicht zu vergessen, hier geht es nur um die Milchproduktion nicht um die Fleischindustrie welche nochmal einiges oben drauf schlägt. 

Das Kühe in Massentierhaltung leben dürfte mittlerweile jedem klar sein. Die wirklichen Bilder sind den meisten allerdings nicht bewusst. Damit eine Kuh überhaupt Milch produzieren kann, muss diese schwanger sein. Also werden die Kühe kurzerhand immer und immer wieder geschwängert. Da dies sehr anstrengend für die Kühe ist werden ihnen Antibiotika und Aufputschende Substanzen verabreicht, damit sie nicht sterben und weiter produzieren können. Natürlich muss eine Kuh auch genügend Essen um produzieren zu können, deshalb werden die Tiere einfach gemästet. Wenn es dann keine Milch mehr produzieren kann wird das Tier geschlachtet und ausgetauscht. 

Vor knapp 100 Jahren gab eine gesunde Kuh knapp 10 Liter Milch täglich. Heute sind es ca. 40 – 50 Liter am Tag. 

Wenn man also die Herstellung der Kuhmilch in die Pro- und Contra Liste mit einarbeitet überwiegen die Contra Punkte bei weitem.

Pflanzliche Milchalternativen in Gläsern

Milchalternativen

Wenn es um Milchalternativen geht, dann sollte man den Nährstoffgehalt außen vor lassen, da hier nur Sojamilch der Kuhmilch Konkurrenz machen. 

Wenn wir aber den ökologischen Fußabdruck von pflanzlichen Milcharten und der Kuhmilch vergleichen dann stehen diese bei weitem besser da. Geschmacklich ist das natürlich jedem selbst überlassen.

Das große Fazit

Leider ist die Studienlage zu Milch sehr widersprüchlich. Ein paar Studien schreiben der Milch sehr positive Effekte zu, andere wieder rum bringen die Milch mit einer früheren Sterblichkeit und Krebs in Verbindung. 

Selbst Forscher von Studien die Milch mit einem frühzeitigen Tod in Verbindung brachten konnten nicht eindeutig belegen, dass dort eine Verbindung besteht. Dies lag daran, dass Milchtrinker generell weniger Sport trieben und häufiger rauchten. 

Alles in allem kann man sagen, man braucht keine Milch um zu überleben. Dem ökologischen Fußdruck nach zu urteilen sind Milchalternativen sinnvoller aber auch meist nährstoffärmer als normale Milch. Wenn es um Tierleid geht, rate ich davon ab Milch zu konsumieren und auch sonst sollte Milch eher ab und zu konsumiert werden als täglich.

Gefährlich kann Milch erst ab 1,25 Liter täglich werden. Zwar ist auch hier die Studienlage nicht eindeutig, aber Ergebnisse könnten darauf hinweisen. Alles darunter ist für viele dennoch mit Unwohlsein und Akne verbunden. Daran sterben, werden wir aber vermutlich nicht.

Milch dient uns eher als Genuss. Auf diesen können wir aber verzichten und der Umwelt und unserem Wohlbefinden damit helfen. 

24 Mai, 2022
Stichworte: Milch

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